Digital Marketing where Data meets Creativity
April 19, 2017
Ein Blogpost von Philippe Haller und Sarah S. aus dem CAS Digital Leadership: Digital Marketing Tag mit Tobias Zehnder.
Obwohl die Werbe-Etats noch immer auf die konventionellen Kanäle und Instrumente allokiert werden, so ist die zukünftige, grosse Bedeutung von Digital-Werbung unbestritten. Ein kurzer Rückblick, die Anleitung zur Digital-Strategie, die Vorstellung der wichtigsten Disziplinen sowie die operative Anwendung von Analytics werden in diesem äusserst lebhaften Modul von Dozent Tobias Zehnder vorgestellt.
Momentan verzichten grosse Schweizer Brands wie Migros, Post, Swisscom oder Coop auf Werbe-Schaltungen auf Google und YouTube – Grund ist, dass sie kürzlich auf diesen Kanälen durch Manipulationen mit extremistischen Inhalten aufgeführt wurden…», so der explosive Start von Tobias Zehnder in den Unterrichtstag. Die Manipulationen basieren zwar auf krimineller Energie, einen Werbeverzicht werden sich die Brands auf diesen Social Media Kanälen aber längerfristig kaum leisten. Und: Vielleicht haben ja auch deren Social Media Agenturen ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Gilt es doch, sich dem ständigen Wandel und den Aktualitäten pro-aktiv anzunehmen und entsprechend zu agieren. Das Zitat von Jeff Bezos bringt es auf den Punkt:
«If you only do things where you know the answer in advance, your company goes away.»
Als AT&T 1994 das erste Werbebanner im Internet überhaupt schaltete, war es noch völlig offen, ob sich das Internet überhaupt durchsetzen würde. Nach dem ersten Hype wendeten sich insbesondere die Jungen wieder von den Internet-Kaffees ab, denn die Websiteinhalte waren zu wenig gut auffindbar. Erst die Geburtsstunden von Google 1998 und gut 10 Jahre später Facebook änderten die Nutzung der digitalen Kanäle drastisch und die Media-Agenturen spürten erstmals einen rasanten Digital-Shift . Obwohl 45 % der Konsumenten heute digitale Medien täglich nutzen, werden noch immer nur 12 % der Mediabudgets in digitale Medien gesteckt. Dass sich dies in Zukunft auch in der Schweiz verändern wird, lassen die Entwicklungen in den USA erahnen. Aktuelle Budgetverteilung digitale Massnahmen:
Die Werbelandschaft hat sich seit den 1990er Jahren komplett verändert: Während die werbetreibenden Unternehmen auf Werbe-Vermarkter angewiesen war, wurden bzw. werden diese mehr und mehr übeflüssig bzw. durch automatisierte Werbeschaltungen disruptiert. Stattdessen sind heute im Unternehmen selber qualifizierte Werbeleute wichtig, deren Aufgabe es ist, gegenüber den Agenturen Druck zu erzeugen, um damit die Werbequalität auf den digitalen Kanälen zu sichern. Ein Blick auf den «Conversation Prism» von Brian Solis um die Vielfältigkeit und die Spezialisierung der digitalen Medienlandschaft zu erkennen.
Abhängig, von der Phase des Kaufprozesses, in der sich der Kunde befindet, haben die verschiedenen Instrumente und Kanäle unterschiedlichen Funktionen und Zielen gerecht zu werden. Die digitale Werbestrategie lässt sich auf vier Abschnitte aufteilen:
In der ersten Phase «See» steht die Auffindbarkeit und Auffälligkeit einer Unternehmung oder dessen Produkte im Mittelpunkt. Es gilt festzuhalten, welche Zielgruppe die Botschaften sehen soll.
Die zweite Phase «Think» bezieht sich auf das Abwägungsverhalten des Kunden. Er vergleicht verschiedene Angebote und stellt dazu die ihm wichtigsten Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Je besser das Unternehmen dessen Situation und Motive versteht, umso besser kann sie die zentralen Bedürfnislösungen ins Rampenlicht stellen.
«Do» steht für Purchase ist die dritte Phase und steht für den unmittelbaren Kaufabschluss. Es ist das entscheidende Zeitfenster, in dem der Kunde seinen Kauf tatsächlich in die Tat umsetzt. Hier muss es dem Anbieter gelingen, den Kunden über die Schwelle des «Points of no return» zu begleiten. Dem Kunden wird ein Kaufabschluss geboten, der eine persönliche Ansprache enthält und gleichzeitig rasch und bequem durch den Prozess führt.
«Care» bezieht sich schliesslich auf den After-Sales Service: Diese vierte Phase koordiniert die Aktivitäten der Kunden-Bindung – eine hohe Zufriedenheit führt zu weiteren Kaufabschlüssen und zu Weiterempfehlungen.
Die nachstehende Grafik zeigt, dass spezifische Instrumente gezielt und teils übergreifend über die vier Phasen des Kaufprozesses eingesetzt werden:
«Es gibt kein Digitales Marketing, nur Marketing mit digitalen Kanälen” – Tobias Zehnder.
Die Disziplinen, welche jeder Marketingleiter kennen muss, werden im Stile eines kurzen Umrisses abgehandelt. Grundsätzlich lautet das Motto: «Mobile first» – Inhalt und Bedienung werden auf das Wesentliche reduziert.
«…Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!» – Analytics fokussiert aber nicht auf die reine Kontrolle: Ziel ist es, die aus der Strategie festgelegten Massnahmen zu Tracken, ein Reporting zu erstellen und daraus Optimierungen abzuleiten. Im Vergleich zu Offline-Massnahmen kann Analytics bei digitalen Medien um ein Vielfaches schneller, genauer und kostengünstiger umgesetzt werden. Daraus resultieren effizientere Massnahmen, welche zielgenau auf die definierten Kundengruppen ausgerichtet sind. Die Key Performance Indizes (KPI) orientieren sich an den Vorgaben aus den vier Prozessen «See», «Think», «Do» und «Care». Die wichtigsten KPI’s im folgenden Bild
Die wichtigsten Google Rankingfaktoren in 20 Videos von Sistrix.
Seinen krönenden Abschluss hat der Tag mit einer Führung und anschliessendem Networking-Apero bei Webrepublic gefunden.
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