Innovation & Transformation – Make it happen!
März 4, 2019
Aus dem Unterricht des CAS Digital Leadership mit Dozent Stefan Jeker berichtet Tobias Houweling & Carina Müller:
In vielen Unternehmen hört man solche oder ähnliche Aussagen. Doch die wenigsten verstehen es, Innovation effizient zu fördern. Innovativ zu sein bedeutet auch aus bestehenden Strukturen auszubrechen – aber big Corporates lieben Strukturen. Dasselbe gilt für die Gesellschaft an sich. Wir bilden heute noch Menschen aus für die Industrialisierung. Und unser Schulsystem prägt uns massgeblich. So werden wir von klein an dazu erzogen uns den Normen anzupassen um im System zu funktionieren. Doch genau das unangepasste Denken ist es, welches die innovativsten Ideen fördert.
Dabei ist Innovation heute überlebenswichtig: innovate or die! Innovation kennt verschiedene Ausprägungen, wobei nur die stärkste, die transformelle Innovation, als disruptiv gilt. Diese Art der Innovation fördert oft auch neues Business zu Tage. Die schwächste und häufigste Form der Innovation wird als inkrementell (dient bestehenden Kunden und Verbesserungen des Bestehenden) bezeichnet, während die mittlere Form als angrenzend (Expansion für angrenzendes Business) bezeichnet wird. Eines ist klar: wer heute stehen bleibt, wird über kurz oder lang vom Markt überholt. Wir befinden uns in einer exponentiellen Veränderung. Es braucht hybrides Denken in Bezug auf was heute ist und was morgen sein könnte. «Wenn Sie in exponentiellen Zeiten Ihre Leistungen nur schrittweise verbessern, fallen Sie exponentiell zurück», erläutert auch Curt Carlson, CEO, SRI International. Nun ist es aber einfach zu proklamieren flexibel zu sein und aus Strukturen auszubrechen, denn gerade für grosse Firmen sind Strukturen überlebenswichtig. Der Spagat zwischen Innovation und Stabilität ist für Grossfirmen also eine grosse Herausforderung. Viele Grossunternehmen kaufen daher digitale Startups ein oder kreieren sogenannte Think Tanks oder Labs um ein Umfeld zu schaffen, welches Innovation fördert.
Diese Labs existieren oftmals losgelöst vom Rest der Firmenstruktur und erlauben Tüftlern und anderen kreativen Köpfen Innovation zu betreiben indem sie Ideen verfolgen können ohne gleich einen fertigen Business Case präsentieren zu müssen. Weil Entscheidungen bezüglich Umsetzung aber oftmals ausserhalb des Labs und im klassisch strukturierten Teil der Firma getroffen werden, bleiben viele Ideen am Schluss nur Ideen. Es ist daher wichtig, dass Lab-Umgebungen im Ökosystem der Firma eingebettet werden und von der Geschäftsleitung akzeptiert sind – nur dann haben solche Labs eine reelle Chance darauf Return of Investment zu erbringen. Während es wichtig ist, dass innerhalb des Labs einfache Strukturen herrschen, ist es ebenso wichtig, dass es klare Prozesse gibt der Aussenwelt mitzuteilen, was im Lab passiert. Denn nur wenn das Lab eine hohe Akzeptanz im Rest der Firma hat, hat es eine Chance zu überleben: klare Prozesse nach aussen, Transparenz und häufige Kommunikation sind essentiell. Im Endeffekt geht es auch darum, dass Innovation ein Teil der Firmen-DNA wird um nicht ausschliesslich im Lab existiert.
Viele kreative Leistungen entstehen durch die Zusammenarbeit von diversifizierten Gruppen, die sich auch trauen sich einzubringen. Manager im Innovationsbereich müssen den Mut haben, bestehende Prozesse zu hinterfragen und das auch vorleben. Dies wird sich auf die Motivation des Teams positiv auswirken, was gerade im Innovationsbereich wichtig ist: denn einem Innovationserfolg werden viele Rückschläge vorangehen. Die Zusammenarbeit in heterogenen Gruppen kann auch über die Grenzen der einzelnen Firmen hinausgehen. Bei Open Innovation geht es darum, dass sich verschiedene Firmen/Ökosysteme zusammenschliessen, um mit vereinten Kräften noch bessere und weiterführende Lösungen zu entwickeln.
Widerstände gegen Innovation gibt es viele. In grossen Unternehmen geht es primär darum das Tagesgeschäft effizient abzuhandeln, schliesslich wird dadurch sichergestellt, dass die Löhne auch in den kommenden Monaten pünktlich bezahlt werden können. Innovation und Kreativität sind zu Beginn aber in den seltensten Fällen effizient oder gar lohnend. Innovation hat aber die Chance lohnend zu werden oder gar das Kerngeschäft zu revolutionieren. Was braucht es also um ein Leader im Innovationsbereich zu sein? Primär Mut. Den Mut Risiken einzugehen, Rückschläge wegzustecken und für den Glauben zu kämpfen, dass es noch besser geht.
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