5 MEGA-TREND-CLUSTER à la marxerevolution
März 7, 2017
Aus dem Unterricht des CAS Multichannel Management mit Marion Marxer berichtet Patrick Chevin:
Immer noch erschlagen vom Informationsgehalt des Insight-Moduls zum Thema Megatrends, „Mood & Mind“ (waren ja nur 215 Folien), versuche ich ein Abstract wiederzugeben, das dem grossen Thema gerecht wird. Im Vorfeld macht man sich natürlich so seine Gedanken mit welchen Trends man konfrontiert wird – welche Theorien von welchem Trendguru. Entgegen der Annahme, dass Marion highlevel über Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung, Gesundheit, Globalisierung dozieren würde, hat sie das Thema ganz anders angepackt.
Aus den 16 Megatrends von trendwatching.com hat Marion „5 Trend Cluster à la Marxerevolution“ gebildet, die sie während des Unterrichts näher erläutert hat.
Doch bevor wir in die Details einsteigen, die Marketing-Essenz für Fast-Reader vorab: Die genaue Kenntnis und Bedienung seiner Circles, sprich Zielgruppen, wird auch in Zukunft das zentrale Element im Marketing bleiben, das alles andere bestimmt – vor allem über Erfolg oder Misserfolg. Aber so einfach ist das in Zukunft mit den Circles nicht mehr, denn wenn die Digitalisierung etwas verändert, dann ist das definitiv das Konsumverhalten. Inskünftig lassen sich Zielgruppen nicht mehr stereotyp klassifizieren, Kaufentscheidungen werden eher nach „Mood & Mind“, situationsbedingt, je nach Produkt oder Service getroffen. In diesem Sinne lasst uns abtauchen ins YOUNIVERSE der „5 Trend Cluster“ respektiv ins P.O.L.Y anything, anywhere:
YOUNIVERSE
Der egozentrische Trend: Im Mittelpunkt stehen, selber bestimmen, Ansehen in der Community erhöhen, schlicht im Zentrum der Crowd stehen. Die Welt, der Marken muss Wünsche erfüllen und zuhören, Angebote massschneidern. Diesem Trend liegen drei Subtypen zugrunde:
Es wäre ja zu einfach, wenn’s das gewesen wäre… dem Ego-Trend liegen aber noch drei weitere Ausprägung zugrunde: True Self, Status Tests, New Labor (siehe Skript).
HUMAN BRANDS
Der „Gutmensch“-Trend: Ehrliche, transparente Marken, sprich nachhaltige(s) Werte und Verhalten stehen im Zentrum des Unternehmens und der Produkte respektive das Bewusstsein mit dem persönlichen Verhalten etwas zu bewirken. Auch hier gibt’s drei Subtypen:
Auch dieser Trend hat weiterführende Ausprägungen: Insider Trading, Open Arms, Two Way.
BETTERMENT
Immaterielle Status Symbole sind heute angesagt: Gesundheit, Weisheit, Wissen, Können. Alles was uns im sozialen Umfeld anziehender, gefragter, begehrter und attraktiver macht, gewinnt. Und wer soll’s richten: Die Marken. Sie sollen in Zukunft Menschen helfen, ihr physisches, mentales und spirituelles Wohlbefinden zu pimpen.
Weiterführende Betterment-Trend-Ausprägungen: Context Omni-Presence, SIP Economy, virtual Actualisation
CONTEXTED
Der soziale, situative und geografische Kontext hat heute, wo wir alles „just in time“ lösen, mehr Bedeutung denn je. Ich will aus jeder Situation das Maximum rausholen: Vergnügen, Auswahl, Profit, Anerkennung, Beachtung….. Marken müssen deshalb Mind, Mood & Behaviour der Menschen besser denn je kennen und ihnen mit kreativen Ideen einen relevanten situationsbezogenen, „just in time“ Mehrwert anbieten.
Weitere Contexted Trends: Beneficial Intelligence, Informal Info, Live Stream Prisoners
REMAPPED
Die Digitalisierung stellt aktuell die Wirtschaft ganz schön auf den Kopf. Unternehmen müssen kritisch ihre Geschäftsmodelle, ihr Marketing und ihre Kommunikation hinterfragen. Was gestern funktioniert hat, ist vielleicht morgen wirkungslos. Deshalb schön auf der Hut sein, sich ständig „Remappen“, um nicht plötzlich von der nächsten Disruptionswelle erfasst zu werden…
Weitere Remapping Trends: Perspective shift, Party of one, Organized Mass
So das waren dann mal die 5 Trend-Cluster „à la marxerevolution“ mit Ihren 30 Ausprägungen, die attraktiv mit unzähligen Praxisbeispielen dargestellt wurden. Ganz schön viel „food for thought“, den uns Marion hier serviert hat. Und wir sind erst in der Hälfte der Präsentation angelangt.
Zeit also ein erstes Fazit zu ziehen. Was sind die Implikationen dieser Trends? Wir müssen unseren Zielgruppen in Zukunft echten Mehrwert bieten, schön verpackt in Geschichten, denn plumpe Werbung funktioniert nicht mehr. Guter Content in jeglicher Form ist das neue Gold, mit dem sich Unternehmen positionieren können. Damit geben sie auch ihren Circles die Macht, sich ihrerseits in ihrem sozialen Umfeld zu profilieren. Natürlich sollte das YOUNIVERSAL sein, aus der Hand eines HUMAN BRAND der einem BETTERMENT bietet, um sich CONTEXTED „just in time“ in seiner Community für den nächsten Trend zu REMAPPEN…. denn die Welt dreht sich ja wie wir gelernt haben nur noch um mich selbst. Und dort schliesst sich der Kreis zum P.O.L.Y. anything, anywhere wieder…
Die weiteren 80 Folien, waren „dann klassisches, analoges Daumenkino.
Abschliessend bleibt die Frage: Wie setze ich nun allfällig gewonnene Erkenntnisse um? Hier hilft es sicherlich, wenn man mit Visualisierungstechniken arbeitet, um ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Trends und eigenem Leistungsangebot zu gewinnen. Durch ein solches Mapping der Trends auf einer klassischen Matrix, kann man besser sichtbar machen welche Nutzen mir diese bringen können. Einige Beispiele dazu findet man ebenfalls in den Unterlagen. Zudem hat Marion uns ein exzellentes Briefing-Formular ins Skript gelegt, mit dem man sehr strukturiert und auf nur einer Seite die Marketing-Essenz herausschälen kann. Dies ist ja wie wir alle wissen, der Grundstein für eine erfolgreiche Marketing-Strategie, -Kampagne.
In diesem Sinne freuen wir uns auf die kommenden Case-Studies, wo wir aufdatiert mit den aktuellsten Trends aus dem Vollen schöpfen können.
PS: Mit Schrecken habe ich soeben beim Besuch von trendwatching.com festgestellt, dass die schon wieder 5 neue Trends für 2017 proklamieren: VIRTUAL EXPERIENCE ECONOMY, WORLDS APART, INCOGNITO INDIVIDUALS, CAPACITY CAPTURE, BIG BROTHER BRANDS. Check it out und drannebliibe
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